wurde am 28. Oktober 2016 in Potsdam im Kutschsaal des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte verliehen.
Eine goldene Ehrennadel 2016 überreichten wir:
Wir ehren Sie für die Leidenschaft mit der Sie sich auf Ihrem emanzipatorisch politischen Lebensweg den Herausforderungen als Stadtverordnete gestellt haben, die es Schritt für Schritt schafft, erste Oberbürgermeisterin einer französischen Großstadt zu werden. Ihr beherzter Umgang mit Gegnern und Widersachern einer bürgerorientierten Stadtpolitik machte landesweit Furore und öffnete den Französinnen den Weg in die Rathäuser. Durch Ihre Wahl ins Europäische Parlament wurden Sie zur hoch angesehenen Brückenbauerin, nicht zuletzt in Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen vom anderen Rheinufer. Damit "Einheit in Vielfalt" unter dem Dach der Europäischen Union immer von Neuem belebt werden kann, braucht es Ihren langen Atem, um zündende Ideen zu erkennen und nicht müde zu werden, sich dafür einzusetzen. Neben Ihrem lebenslangem Engagement für die grenznahe Heimatstadt Straßburg ist Ihnen daher die gute Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland ein nicht nur praktisches Anliegen. Dafür danken wir Ihnen ganz besonders!
mit der Goldenen Ehrennadel des 9. Frauenbrücke-Preises für die innere Einheit Deutschlands in Europa.
Als Kommunalpolitikerin an einer der bedeutsamen, besonders im öffentlichen Fokus stehenden politischen Schnittstellen unseres Landes, vermitteln Sie direkt die Grundlagen der rechtsstaatlich gewachsenen Gesellschaft. Hier gilt es sehr unterschiedliche Bürgerinnen und Bürger zu einer verantwortlichen Haltung ihrer Stadt gegenüber zu ermuntern, Antworten zu finden darauf, wie man Mitbürgerin und Mitbürger wird in einem Gemeinwesen, um nicht Fremder zu bleiben, Migrant unter Migranten. Wir bewundern den Mut und die Festigkeit, mit der Sie diese herausragende Aufgabe angehen, in der Hoffnung, dass Ihnen, der Stadt Neukölln und unserem Land für eine gute Zukunft der dringend notwendige Erfolg zuteil wird.HaH Wir hoffen auf Ihre Standfestigkeit, bewundern Sie als Vorbild und danken einer großartigen Brückenbauerin!
Unter dem Dach unseres Rechtsstaates leben heute Männer und Frauen mit gleichen Rechten und Pflichten. Dafür haben Frauen über Jahrhunderte gekämpft. In den zurück liegenden Jahren sind immer öfter Menschen zu uns gewandert, die das ganz anders sehen. In ihrer von Religion und Sitte geprägten Sicht auf die Welt folgt häufig aus der körperlichen Ungleichheit von Mann und Frau auch die rechtliche Ungleichheit und schafft im Sinne Max Webers ein "stahlhartes weltanschauliches Gehäuse", das den Zugang der Frauen zur modernen Welt entscheidend einengt. Emel Zeynelabidin, Sie haben als liebevolle Vatertochter nach diesem orthodoxen Weltbild die Pflichten einer Frau gelebt und ihre sechs Kinder erzogen. Bis eines Tages neue Gefühle die alte Ordnung erschütterten. Fragen und Denken rückten an die Stelle des schlichten Glaubens. Schließlich entschlossen Sie sich, die äußeren Merkmale der bedingungslosen Zugehörigkeit abzulegen, als deren Symbol Sie sich nicht mehr empfanden. Als gebildete Bürgerin begannen Sie, Ihr Denken auf die Gesellschaft auszudehnen, und fragen sich heute, wie es dazu kommt, dass weiterhin jenes orthodoxe weltanschauliche Gehäuse für junge Menschen akzeptabel ist. Wir bewundern Ihre Entschlossenheit und wünschen Ihnen und unserer Gesellschaft würdige Nachfolgerinnen.
Eröffnet wurde der Festakt von Annette Friedrich, Freundeskreis der Stiftung Frauenbrücke-Preis. Den Festvortrag und die Laudatio im Zwiegespräch mit Catherine Trautmann: Helga Niebusch-Gerich. Ihre beeindruckende Dankrede las die Trägerin der Goldenen Ehrennadel 2016 auf deutsch.
Annette Friedrich
Helga Niebusch-Gerich und Catherine Trautmann
Die Laudatio für Franziska Giffey und das anschließende Zwiegespräch: Karin Schubert. Laudatio und Zwiegespräch mit Emel Zeynelabidin: Necla Kelek
Karin Schubert und Franziska Giffey
Necla Kelek und Emel Zeynelabidin
Für die Grußworte im festlichen Rahmen danken wir: Prof. Dr. Susan Neiman, Trägerin der Goldenen Ehrennadel 2012; Jann Jakobs, Oberbürgermeister der Stadt Potsdam und Schirmherr des Frauenbrücke-Preises; Almuth Hartwig-Tiedt, Staatsekretärin im Ministerium ASGF des Landes Brandenburg
Prof. Dr. Susan Neiman
Jann Jakobs
Almuth Hartwig-Tiedt